Viele Kochinspirationen kommen von Frauen aus meinem persönlichen Umfeld. Die „Essen wie Zuhause“-Sammlung wäre aber nicht komplett, wenn nicht auch ein paar Rezepte von meinem Vati einfliessen würden. Mein Papa hat bei uns Zuhause oft gekocht und meine wahren Berner-Wurzeln und meinen urchigen Nachnahmen (den ich seit meiner Hochzeit mit dem Namen meines Mannes ergänze, da ich keinen zweiten Vornamen habe und unbedingt einmal in meinem Leben noch einen weiteren Namen haben wollte) habe ich von ihm. Deshalb musste auf die Bilder auch das Wappentier unseres schönen Kantons – der Bär.
Die Geschichte mit dem Berner Bär finde ich grundsätzlich sehr spannend. In der Heraldik wurde der Bär nämlich vom Löwen abgelöst, da der Bär irgendwann als grob und der Löwe als viel eleganter galt. Auch wenn ich nun an einem Ort wohne, an dem man sich gerne am Löwen orientiert, muss ich ehrlich sagen, dass mir der Bär trotzdem sympathischer ist.
Bärenfleisch wurde übrigens früher auch gerne gegessen, weil man glaubte, dass die Eigenschaften des Tieres wie Mut und Stärke sich dann auch auf den Esser übertragen würden. Obwohl ich kulinarisch ein sehr offener Mensch bin, bin ich dankbar, dass ich das noch nie probieren musste.
Nun aber zum Rezept für Vati’s wunderbares Erbsmus.
Zutaten: 1 El Butter, 250 Gramm gelbe Erbsen, 2 gewürfelte Karotten, 1 fein gewürfelte Kartoffel, 1 kleiner, fein geschnittener Lauch, 1 klein geschnittene Zwiebel, 1 Liter Wasser, Salz, Pfeffer und allenfalls Kräuter zum Würzen.
Zubereitung: Zuerst die fein geschnittene Zwiebel in etwas Butter andünstet und dann das restliche Gemüse dazu geben, weiter dünsten und mit dem Wasser ablöschen. Die Erbsen und etwas Salz dazu geben und das Ganze im Dampfkochtopf aufkochen lassen (mein Vati hat noch betont, dass die Suppe nach dem Aufkochen nicht noch ein zweites Mal aufgekocht werden darf, da sie sonst dazu neigt anzubrennen). Den Dampf ablassen, den Deckel entfernen, die Suppe nach Belieben nachwürzen und servieren.
Das Fleisch erster Wahl zu Erbsmus ist für mich „Gnagi“, das auch Eisbein genannt wird. Eigentlich ist es einfach ein Stück Schweinshaxe. Meinen Mann mache ich damit leider nicht so glücklich, daher serviere ich das Erbsmus im Alltag oft mit Schweins- oder Wienerwürsten oder einem Stück Käse.
Wenn ich aber Zuhause bin, dann essen Vati und ich Erbsmus mit Gnagi – ganz so, wie es sich für richtige Bernerbären gehört!
Ich wünsche viel Vergnügen beim Nachkochen und „e Guete“!