Mirabellen haben es mir seit jeher angetan. Es sind Steinobstgewächse und eine Unterart der Pflaumen. Viele wissen aber nicht, dass alle diese Früchte zu den Rosengewächsen gehören. Das gefällt mir natürlich besonders gut.

Mirabellen sind klein und daher aufwändig in der Bearbeitung. Aber wer sich die Zeit dafür nimmt, wird mit herrlicher Konfitüre belohnt. Schon im Sommer begann meine Oma jeweils damit Beeren und Früchte einzukochen und meine Mama macht es auch. Obwohl ich mich als Kind ganz und gar nicht für das Ablesen der Johannisbeeren oder das Bearbeiten der harten Quitten begeistern konnte, gibt es mir heute ein Gefühl der Behaglichkeit, wenn ich in der Küche stehen und Früchte oder Beeren einkochen darf. Das Ganze mache ich ohne System und koche gerade das ein, was ich auf dem Markt finde (so wie die Mirabellen in diesem Beitrag) oder geschenkt bekomme. Ich rechne in diesem Herbst noch mit einer Quittenlieferung.

Wer sich schon fürs Kochen und vor allem Konservieren interessiert, wird in diesem Beitrag keine grossen Neuheiten erfahren. Aber ich möchte Euch diese schöne Tradition des Einkochen wieder in Erinnerung rufen und Euch ermutigen einfach auf den Markt zu gehen und in der Küche kreativ zu werden. Genau deshalb habe ich die Mirabellen gekauft. Weil sie mich einfach angelacht und an meine Oma erinnert haben.

Zubereitung:

Wer wirklich will, dass seine Konfitüre auch ohne Kühlung lange hält, kocht sie in einem 1:1 Verhältnis mit dem Zucker ein (zum Beispiel 1kg Früchte auf 1kg Zucker). Wer noch nie Konfitüre gekocht hat, beginnt mit kleinen Mengen. Bereits aus 500g Früchten gibt es eine schöne Portion Konfitüre. Ich persönlich verwende gerne Gelierzucker. Es funktioniert aber auch mit Normalem. Die Früchte entsteinen und in einer grossen Pfanne mit dem Zucker vermischen. Danach werden sie auf kleiner Flamme so lange geköchelt, bis sie Saft ziehen. Da meine Mirabellen nicht so saftig waren, habe ich einen Schuss Wasser dazu gegeben, damit sie mir nicht angebrannt sind.

Während dem Köcheln die Gläser, in welche die Konfitüre eingefüllt werden soll, in siedend heisses Wasser legen. So werden sie von Keimen gereinigt, für den Konservierungsprozess vorbereitet und die Konfitüre hält sich natürlich auch länger.

Danach wird die Masse während etwa sieben Minuten unter ständigem Umrühren aufgekocht (so steht es im Kochbuch meiner Urgrossmutter und so wurde es mir beigebracht;).

Die Gläser aus dem heissen Wasser holen und die Konfitüre sorgfältig in die Gläser abfüllen. Sollte sie über den Rand gelaufen sein (was mir jedes Mal passiert), muss dieser vor dem Verschliessen gut gereinigt werden, da sonst allenfalls Luft unter den Deckel gelangen könnte.

Meine Mama schwört darauf, dass man die Gläser zum Auskühlen auf den Deckel stellen soll. Und tatsächlich ist das gut zur Kontrolle des Vakuums. Denn bei guten Deckeln ist beim Umdrehen nach dem Auskühlen ein leises „Plop“ zu hören, das bestätigt, dass das Glas gut zu ist.

Ich habe meiner Konfitüre übrigens etwas Vanilleextrakt beigemischt. Ich mag es sehr zu experimentieren und einer klassischen, allenfalls etwas langweiligen Konfitüre mit Gewürzen oder Zitrusfrüchten (Bergamotte ist da ein wunderbares Beispiel dafür), einen kleinen Twist zu verleihen.

Ich wünsche Euch „E Guete!“ und viel Vergnügen beim Nachkommen und vor allem beim Experimentieren!

P.S. ganz unten am Post findet Ihr auch noch ein Video mit der genauen Anleitung!