Endlich wird es Frühling und im Garten gibt es wieder die ersten Blüten. Das ist die perfekte Gelegenheit Blüten zu kandieren. Bei uns Zuhause werden oft Blüten kandiert, weil meine Mama der Meinung ist, dass richtige Blüten auf einem Kuchen genau so gut oder noch besser aussehen als Blüten aus Zuckerpaste oder Marzipan. Zusätzlich haben kandierte Blüten etwas herrlich Nostalgisches – deshalb mag ich sie wohl auch so sehr.

Wer Blüten kandieren will, braucht dazu Pflanzen, die essbar und nicht mit Pestiziden behandelt worden sind und vorzugsweise im eigenen Garten oder Balkon wachsen. Ich habe Stiefmütterchen und Minzeblätter verwendet.

Diese werden mit einer Mischung aus Wasser und Gummiarabikum bepinselt (je ein Esslöffel Gummiarabikum auf zwei Esslöffel Wasser in ein Glas mit Deckel geben, das Ganze gut schütteln, bis daraus eine milchige Flüssigkeit entstanden ist) und anschliessend in fein gemahlenem Kristallzucker wenden.

Gummiarabikum wird aus dem Saft von Akazien gewonnen und macht die Blüten zusammen mit dem Zucker haltbar. Wenn die Blüten ordentlich eingepinselt und mit Zucker bedeckt wurden, muss man sie mindestens zwei Tage an einem trockenen und dunklen Ort trocknen lassen. Wenn sie vollständig trocken sind, können sie in einem verschliessbaren Gefäss, vorzugsweise wieder an einem dunklen Ort (damit sie nicht ausbleichen) mindestens ein halbes Jahr gelagert werden.

Wer die Blüten innerhalb einer Woche verwendet, kann die Gummiarabikum-Wasser-Lösung auch mit geschlagenem Eiweiss ersetzen. Dazu müssen die Eier aber wirklich frisch sein. Ich bevorzuge die Gummiarabikum-Variante, da ich so auf einmal viele Blüten kandieren kann und diese länger haltbar sind.

Wer gerne Zucker mag, wird die Blüten gerne naschen. Ich beschränke mich jeweils aufs Ansehen und Bestaunen – einfach weil ich deftige, salzige Speisen den süssen Sachen vorziehen.

Ich wünsche Euch viel Vergnügen beim Nachmachen und „E Guete“!